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TEP – Erfolgreiche Vermittlung in Teilzeitberufsausbildung

11.04.2017

Bildunterschrift: hinten (v.l.n.r.): Heike Oldenburg, Petra Beyer-Berleth (beide Architekturbüro Keinemann), Martina Leyer (Agentur für Arbeit Hamm), Alin Pötzsch (Kolping), Corina Mader (Regionalagentur), Jan-Philipp Keinemann (Architekturbüro Keinemann), vorne: Auszubildende in Teilzeit Bianca Isenberg.
Gärtnerin, Bauzeichnerin oder Kauffrau für Einzelhandel – nicht nur diese Berufe, sondern alle anerkannten Berufe des dualen Ausbildungssystems können in einer Teilzeitberufsausbildung erlernt werden.

In Hamm wurden im vergangenen Jahr sieben Hammer Frauen mit Familienverantwortung über das Landesprogramm „TEP – Teilzeitberufsausbildung – Einstieg begleiten – Perspektiven öffnen“ in eine Berufsausbildung vermittelt, u.a. Bianca Isenberg, die das Team des Architekturbüro Keinemann seit August als angehende Bauzeichnerin unterstützt.
Mit dem Landesprogramm „TEP“ bereitet die Kolping-Bildungszentren Westfalen gGmbH in Hamm jedes Jahr zehn junge Eltern auf eine Teilzeitberufsausbildung vor. Nicht alle haben allerdings eine Teilzeitberufsausbildung begonnen: Einige stellten beispielsweise im Praktikum fest, dass sie auch eine Ausbildung in Vollzeit managen können. Andere wollten nach der beruflichen Orientierung lieber eine schulische Ausbildung beginnen.
Weitere vermittelte Berufsausbildungen, auch in den Jahren zuvor, waren Altenpflegerin, Fachverkäuferin Lebensmittel (Bäckerei), Kauffrau für Büromanagement, Kauffrau im Gesundheitswesen, Kauffrau im Groß-und Außenhandel und Sozialassistentin. Mit Ausbildungsbeginn steht Kolping den Ausbildungsbetrieben außerdem für sechs bis acht Monate als Ansprechpartner zur Verfügung.
In der Bewertung der Ausbildungsbetriebe schneiden die Teilzeitauszubildenden gut ab. Die „Abbruchquoten“ liegen unter denen von Vollzeitauszubildenden ohne Erziehungspflichten. Teilzeit-Azubis haben weniger Fehlzeiten, bessere Abschlussnoten und sind insgesamt motivierter bei der Arbeit.
Mit einem Casting wurden die Teilnehmerinnen gewonnen. Auch das Jobcenter, die Arbeitsagentur und die Regionalagentur machten auf das Projekt aufmerksam. In der sechsmonatigen Vorbereitungszeit erhielten die Teilnehmerinnen ein individuelles und begleitendes Coaching mit Bewerbungstraining, Praktika und Erarbeitung von beruflichen Perspektiven. Ihnen wird damit die Chance einer qualifizierten Berufswahl ermöglicht. Trotz Doppelbelastung mit Kind und Beruf können Sie eine Ausbildung erfolgreich absolvieren und eine berufliche Perspektive entwickeln. Das Landesprogramm „TEP“ wird in 2017 fortgesetzt.
Zum Hintergrund:
Voraussetzung für eine Teilzeitberufsausbildung ist, dass die Auszubildenden beispielsweise wegen der Geburt eines Kindes oder der Pflege eines Angehörigen ihre Ausbildung unterbrochen, abgebrochen oder noch keine begonnen haben. Seit 2005 ist die Ausbildung in Teilzeit im Berufsbildungsgesetz (BBiG) rechtlich verankert. Die Ausbildung in Teilzeit verläuft wie die Vollzeitausbildung – nur, dass die tägliche oder wöchentliche Ausbildungszeit im Betrieb reduziert wird. Entgegen der weit verbreiteten Meinung verlängert sich nicht automatisch die Ausbildungsdauer. Bei einer wöchentlichen Arbeitszeit von mindestens 25 Stunden einschließlich des Berufsschulunterrichts wird die Ausbildungsdauer in der Regel nicht verlängert. In kaufmännischen Berufen ist eine Ausbildung in Teilzeit mit Arbeitszeiten am Vormittag und frühen Nachmittag tendenziell leichter umzusetzen. Wenn sich Auszubildende und Betriebe jedoch auf weniger, dafür ganztägig zu leistende Arbeitstage einigen, dann lässt sich auch in Betrieben, die beim Kunden zu Hause oder auf Baustellen arbeiten, die Ausbildung in Teilzeit meistern (Beispiel Gärtnerin). Die Auszubildenden arbeiten kürzer im Betrieb, müssen aber dennoch die gleichen Ausbildungsinhalte erlernen wie Auszubildende in Vollzeit und haben am Ende die gleiche Qualifikation vorzuweisen.
Die Regionalagentur Westfälisches Ruhrgebiet, getragen von den Wirtschaftsförderungen der Stadt Hamm, der Stadt Dortmund und des Kreises Unna, setzt Förderprogramme des Ministeriums für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen um, entwickelt zusammen mit Trägern neue Projektideen und koordiniert regionale Netzwerke mit arbeitsmarktpolitischem Schwerpunkt.
Weitere Informationen zum Programm Teilzeitberufsausbildung – Einstieg begleiten – Perspektiven öffnen (TEP)
 
Bildquelle: Wirtschaftsförderung Hamm

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