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Vernetzte Weiterbildungsräume am 15.06.2023

28.06.2023

Am 15. Juni 2023 fand die Auftaktveranstaltung zum Thema „Vernetzte Weiterbildungsräume“ in Dortmund statt. Gemeinsam mit dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW, der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit NRW sowie den Akteur*innen der beruflichen Weiterbildung des Westfälischen Ruhrgebiets konnten durch Praxisbeispiele Potentiale und Herausforderungen zu beruflichen Weiterbildungsformaten diskutiert werden.

Stephanie Schmidt (Regionaldirektion der Agentur für Arbeit NRW) betonte, dass es nicht mehr das Standardangebot in der Weiterbildungsberatung gibt, sondern immer die jeweils individuellen Lösungen erarbeitet werden müssen. Es wurde deutlich, dass es eine gute Beratungsqualität in Unternehmen braucht, um eine nationale Weiterbildungsstrategie zu implementieren. So verdeutlichte Reinhard Völzke (MAGS NRW): „Wir kümmern uns um die, die aus kleinen Unternehmen kommen!“ Nur so können Fachkräfte z.B. mit der digitalen Transformation schritthalten und die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit Nordrhein-Westfalens vorantreiben. 

Monika Kremer (Geschäftsführerin der Bartles Mikrotechnik GmbH aus Dortmund) erklärte, dass Unternehmen immer auf dem aktuellsten Stand der Technik sein müssten, aber dafür oftmals sehr spezielle Fortbildungsangebote fehlten. Zudem müsste ein enormes Vertrauensverhältnis zu Weiterbildungspartnern aufgebaut werden, um keine Geschäftsgeheimnisse bzw. technische Entwicklungen bei Mitbewerbern preiszugeben.  Frau Kremer zeigte damit auf, dass die Herausforderungen der Weiterbildungsverbünde ähnlich die der Verbundausbildung sind. Eine Lösung könnte damit in klaren Standardisierungen und/oder Rahmenlehrpläne bestehen, um langfristig Weiterbildungsverbünde zu implementieren.

Um einen ersten Schritt bezüglich der Orientierung bei den zahlreichen Weiterbildungsangeboten zu schaffen, gab Frau Ann-Kathrin Fechner (pro Weiterbildung plus) einen Ausblick auf die digitale Plattform für Weiterbildung.

https://www.pro-weiterbildung.de/

Auf dem Podium wurden insbesondere die verschiedenen Blickwinkel auf Bildung beleuchtet: So stellte Stephan Straub (Direktor der vhs Dortmund) dar, dass schon vor 110 Jahren mit Gründung der vhs Dortmund Menschen Orientierungswissen brauchten, um sich weiterzubilden. Auch die Agentur für Arbeit, vertreten durch Thomas Keyen, setzt auf lebenslanges Lernen, wünscht sich aber flexiblere Bildungsketten, sodass fließende Übergänge entstehen. Ebenso verdeutlichte Arne Lehmann (Prospektiv GmbH), dass sich das Thema Weiterbildung gewandelt hat. Gab es vor einigen Jahren noch die Überlegung, ob ältere Arbeitnehmende überhaupt noch Weiterbildungsangebote erhalten sollten, so ist das Lebenslange Lernen mittlerweile Normalität geworden. Jutta Reiter (Sprecherin des Regionalen Facharbeitskreises) fasst zusammen, dass sich Weiterbildung an zwei Zielgruppen richtet: (1) Arbeitssuchende und (2) Unternehmen.

In der Diskussion mit dem Plenum wird festgestellt, dass Bildungsketten mit anderen regionalen Partnern smarte Übergänge schaffen können. Dennoch wird kritisiert, dass gerade Menschen mit Deutsch als Zweitsprache, zu wenige und zu selten konkrete Sprachkurse zur Verfügung stehen, um in die Qualifizierung aufrücken zu können.

Nun wird die Regionalagentur Westfälisches Ruhrgebiet im Gespräch mit allen Beteiligten bleiben, um nächste Handlungsschritte aus der Veranstaltung abzuleiten. Auch eine „Weiterbildungsallianz“ einzugehen, wird als wertschöpfend betrachtet, um die Region weiter in seinen bisher gültigen Strukturen zu stützen und voranzubringen. André Deutschmann, Leiter der Regionalagentur Westfälisches Ruhrgebiet, nimmt die Herausforderung an und möchte Bildungsketten knüpfen und geschmeidig halten.

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